Donnerstag, 2. Juni 2016

Nicht mit mir!

Es ist etwas mehr als ein Jahr her, dass Sugar verstorben ist. Damals blieb Nicky, ihr Partner-Böckchen, allein zurück.
Ich hatte zu diesem Zeitpunkt also einerseits ein einsames Böckchen, andererseits eine Fünfergruppe mit einem Bock und vier Weibchen. Nachdem ich ja an sich vorhabe, die Anzahl meiner Tiere (durch natürlichen Abgang) zu reduzieren, drängte sich der Gedanke auf, Nicky mit einem der Weibchen aus der anderen Gruppe zu vergesellschaften.
Doch wie so oft läuft bei Vergesellschaftungen nicht immer alles so, wie man es sich erwarten oder erhoffen würde.

Meine Fünfergruppe bestand zum damaligen Zeitpunkt aus Muffin, Ginger, Cassy, Quinny und Toffee - und es war schon immer eine Gruppe, die phasenweise unheimlich viel Energie ins Streiten legte. Besonders Cassy, Quinny und Toffee waren ganz groß darin, sich gegenseitig anzugiften, durch die Gegend zu scheuchen und einander gegenseitig das Leben schwer zu machen.
Und Muffin, der anfangs sehr motiviert war, den häufigen Streit zu schlichten, hat irgendwann auch aufgegeben.

Nachdem es oft den Anschein hatte, dass Quinny von den anderen am meisten drangsaliert wurde und sie sich auch nicht so toll mit Muffin zu verstehen schien, fiel die Entscheidung, Quinny aus der Gruppe zu nehmen und mit Nicky zu vergesellschaften.

Das Unternehmen startete an einem Wochenende in der Früh. Nicky bewohnt mein Arbeitszimmer und die Vergesellschaftung sollte auch in diesem Zimmer stattfinden. Bevor Sugar und Honey (und später dann Sugar und Nicky) im Arbeitszimmer eingezogen waren, war das Zimmer auch der anderen Fellbeutelmeier-Gruppe zugänglich. Sie hatten zwar nie viel Zeit in diesem Zimmer verbracht, aber wenn ein Schweinchen einen Ausflug unternommen hatte, war es meistens Quinny gewesen.

Insofern fand sie es auch sehr spannend, das Zimmer wieder einmal einer gründlichen Musterung zu unterziehen. Aber sie hätte es noch netter gefunden, wenn sie dabei nicht ständig von so einem fremden Bock belästigt worden wäre.

Nicky, typischer Meerschweinchen-Bock, der er ist, war sofort Feuer und Flamme für die neue Dame in seinem Leben. Leider wollte die Dame so rein gar nichts von ihm wissen.
Nachdem sie das Zimmer ausreichend untersucht und ihm mehrmals mitgeteilt hatte, dass er ihr vom Leib bleiben sollte, gab sie uns deutlich zu verstehen, dass sie jetzt wieder zu ihrer Gruppe zurückwollte. Dazu setzte sie sich vor die Tür, mit Blick aus dem Zimmer, und wartete.

Eigentlich hätte ich die Vergesellschaftung zu diesem Zeitpunkt bereits abbrechen können.
Aber so schnell soll man ja doch nicht aufgeben...

Jedenfalls waren Quinny und Nicky dann etwa einen halben Tag zusammen. Diese Zeit brachte Quinny eine kleine Bissverletzung an der Lippe ein, denn offensichtlich hatte Nicky irgendwann genug davon, dass sie ihm ständig sagte, er solle ihr vom Leib bleiben, wo er ihr doch die ganze Zeit zu vermitteln versuchte, wie toll er sie fand. Irgendwann fand er sie dann nicht mehr so toll...

So zog Quinny wieder in ihre alte Gruppe und fügte sich augenblicklich wieder problemlos ein. Und siehe da, auf einmal waren Muffin und Quinny einander sehr zugetan.
Nicky bekam natürlich auch wieder Gesellschaft. Am nächsten Tag zog doch wieder ein neues Weibchen bei uns ein: Chelsea.