Freitag, 27. Januar 2017

Viel Lärm um nichts?

Letzte Woche hat mir Cassy an einem Morgen einen ordentlichen Schrecken eingejagt. Zunächst war bei der Morgenfütterung noch alles in Ordnung und Cassy ließ sich mit den anderen die Karotte schmecken. Aber als ich dann Gurkenstücke verteilte, war auf einmal alles anders ...
Cassy rannte zwar aufgeregt durch die Gegend, wollte oder konnte aber von keinem einzigen Gurkenstück abbeißen, das ich ihr anbot. Nachdem ich die anderen gefüttert hatte, holte ich Cassy daher heraus und kontrollierte ihre Zähne.

Die Vorderzähne sahen zwar nicht besonders schön aus - dieses Problem haben wir ja, seit sich Cassy letztes Frühjahr einen Schneidezahn abgebrochen hat - aber kein Zahn war abgebrochen und es schien auch keiner zu wackeln.
Nachdem man das aber nicht immer sofort feststellen kann, besonders wenn der Zahn ganz tief unten abgebrochen ist, entschied ich, Cassy klein geschnittene Gurke anzubieten. Nach ihrem Zahnunfall im letzten Jahre hatte diese Art der Fütterung sehr gut geklappt und Cassy war sehr kooperativ gewesen.

Diesmal leider nicht.
Sie wollte absolut nichts von der klein geschnittenen Gurke wissen und weigerte sich vehement, auch nur ein einziges Stückchen ins Maul zu nehmen. (Man muss aber dazusagen, dass die anderen nichts an der Gurke auszusetzen hatten. Sie fraßen alle mit Appetit.)
Also ging ich zu Plan B über, nahm Cassy mit in die Küche und wusch ein Salatblatt (einhändig, denn Cassy hatte ich mir unter den anderen Arm ¨geklemmt¨.)
Doch auch von dem Salatblatt wollte Cassy nichts wissen. Sie schnupperte zwar daran, aber mehr nicht.
Meine Sorge wuchs und wuchs ...

Als Notfallsplan habe ich sicherheitshalber immer ein Callisia-Pflänzchen zu Hause, auch bekannt als Golliwog. Das fressen alle meine Schweinchen gern, nachdem eine kleine Pflanze aber nicht einmal für eine Mahlzeit meiner 7 Fellzwerge ausreichen würde, gibt es sie nur zu besonderem Anlässen oder wenn ein Schweinchen nicht fressen will/kann.

Ein Ästchen von Callisia konnte Cassy auch in dieser Situation verführen. Und es verschwand auch sehr schnell - größere Probleme mit den Backenzähnen schien es also nicht zu geben. Cassy nahm dann sogar einen Bissen Salat und biss noch einmal selbst ein Stückchen Callisia ab, nachdem dieses Stück viel besser war als das zweite Stück, das ich ihr angeboten hatte. ;-)

Und dann machte sie ganz deutlich, dass ich sie jetzt endlich wieder zu den anderen zurückbringen sollte.
Also setzte ich sie wieder ins Gehege und beobachtete sie weiter. Von ihren Gurkenstücken wollte sie weiterhin nichts wissen, aber Muffin fand es recht cool, einmal klein geschnittene Gurke zu bekommen. ;-)
Den Rest des Salats, den Cassy vorhin verschmäht hatte, teilte ich auf alle auf. Siehe da - jetzt wollte Cassy auch ihren Anteil des Salates. Es gab auch noch etwas Callisia für alle, dann teilte ich Heu aus.
Mit Ausnahme der Gurke schien Cassy alles normal zu fressen. Ich entschied daher, sie nicht sofort einzupacken (bei unseren derzeitigen Eistagen) und mit ihr zum Tierarzt zu fahren, sondern weiter zu beobachten.

Und bei der Fütterung am Abend?
Ja, da war es so, als wäre nie etwas gewesen.

Natürlich steht Cassy weiterhin unter strenger Beobachtung.
Aber man fragt sich schon, ob es wirklich notwendig war, mich so zu schrecken.