Sonntag, 18. Dezember 2016

Der Hailey-Effekt

Es ist eine bekannte Tatsache, dass jedes neue Gruppenmitglied das Zusammenleben in der Gruppe beeinflusst - ebenso wie es natürlich auch Einfluss auf die Gruppe hat, wenn ein Tier herausgenommen wird oder stirbt.
Das konnte ich auch durch Hailey beobachten.

Meine Gruppe war in den letzten Jahren immer eine recht streitintensive. Cassy war mit Vorliebe hinter Quinny her und betrachtete jedes Futter in Quinnys Schnauze automatisch als ihres. Quinny war mit Vorliebe hinter Toffee her und umgekehrt. Es gab Phasen, in denen ich mir wirklich Sorgen machte, ob die Situation einmal eskalieren könnte und ich die Weibchen trennen müsste. Zum Glück war es aber nie so schlimm.
In seiner ersten Zeit bei uns hat sich Muffin redlich bemüht, Streit zwischen seinen Weibchen zu schlichten, aber er hat bald aufgegeben. ;-)

Seit Hailey bei uns ist, ist es in der Gruppe viel ruhiger geworden. Sogar Quinny und Toffeee scheinen sich jetzt besser zu verstehen. :-)
Interessanterweise wird Cassy aber immer wieder von der kleinen Hailey durch die Gegend gescheucht. Damit hätte ich wirklich nicht gerechnet. ;-)

Dafür ist es  bei uns in den letzten Wochen deutlich lauter geworden. Hailey sieht sich oft bemüßigt zu fiepen und sie ist wirklich laut und hat ein sehr schrilles Stimmchen. So hübsch sie anzusehen ist und so süß sie auch ist, ihre Lautäußerungen können zeitweise schon zu leichten Ohrenschmerzen führen. ;-)

Aber am meisten hat sich das Freilaufverhalten der Bande geändert. Die Fellbeutelmeiers waren immer begeisterte Freiläufer und Freischläfer, im Kleinschweinchen-Alter ganz besonders, aber auch meine Senioren waren immer noch gerne im Zimmer unterwegs.
Hailey sieht das ganz anders. Sie kommt zwar zeitweise kurz heraus, ist aber nach dem Ausmisten normalerweise das erste Schweinchen, das wieder da ist. Irgendwie kann sie dem Laufen im Zimmer nichts abgewinnen und ist auch kein Fan davon, gemütlich unter meinem Sofa zu schlafen.
Haileys mangelnde Begeisterung für den Zimmerfreilauf wirkt sich auch auf allen anderen aus. Quinny kommt noch immer am häufigsten heraus, aber so wie früher - kaum, dass ich aufgemacht hatte - ist es auch nicht mehr. Und die anderen sind überhaupt die meiste Zeit im Gehege.

Es ist wirklich spannend, wie sich die Vorliebe eines einzigen Tieres, das noch dazu noch gar nicht so lange bei uns ist, auf das Verhalten aller anderen auswirkt.